Dorf Linthal


Direkt zum Seiteninhalt

Januar

Astronomie > 2017

Januar

Astro- Wissenswertes im Januar 2017
(Als PDF)


Zunächst wünsche ich allen ein gutes erfolgreiches neues Jahr.
Verbunden mit der Hoffnung, dass die Menschen die Nacht wieder zur Nacht machen. Ich meine jetzt nicht die vorübergehende Weihnachtsbeleuchtung der Wohnhäuser, sondern das ganzjährige Beleuchten von öffentlichen Gebäuden und Kirchen. Leuchtreklame in den Städten, Strassenlaternen, die ihr Licht nach oben emittieren.
Je mehr Licht wir abstrahlen, desto weniger Sterne sieht man!

Lichtverschmutzung macht Menschen und Tiere krank.
Und Licht sparen, spart bares Geld ;)


Venus eröffnet den Jahresreigen als Abendstern.

Mars wird wohl nicht mehr im Januar im Glarnerland sichtbar sein.
Tief im Westen kann man ihn kurz am Abend noch sehen.
Gegen Ende des Jahres taucht er wieder dann am Morgenhimmel im Osten auf.

Jupiter kann jetzt schon in der zweiten Nachthälfte beobachtet werden.

Uranus unser 7 Planet ist nach Einbruch der Dunkelheit im Sternbild Fische mit Fernglas oder Teleskop auffindbar.



Sichtbarkeits- und Dämmerungszeiten der Sonne




Der Mond:

Vollmond ist am 12. Januar
Neumond ist am 28. Januar




Nachthimmel Mitte Januar 22:00Uhr:

Immer noch dominiert das mächtige Wintersechseck den Nachthimmel.

Capella, Hauptstern von Auriga (Fuhrmann) steht senkrecht über uns, direkt im Zenit.

Der Löwe (Leo) hier links im Bild marschiert schon schnellen Schrittes von Osten aus in das nächtliche Geschehen





Monatsthema Januar


Das Monatsthema widme ich den Planetenstellungen und die Fachausdrücke.

Wie der Eine oder Andere schon bemerkt hat, habe ich letzten Monat damit angefangen, unsere Planeten grafisch darzustellen, damit man sich ein Bild von deren Stellung zu uns und der Sonne machen kann. Da ich schon darauf angesprochen wurde, wie das richtig zu deuten sei, möchte ich die Grafik näher beschreiben.

Dargestellt sind nur die Planetenstellungen!

Bitte beachtet, dass der Maßstab weder zu der Größe der Planeten und Sonne passt, noch zu dem Abstand zueinander.

Unser Sonnensystem ist so gross, dass man das gar nicht auf einem Blatt Papier darstellen kann.

Angenommen wir würden unser Sonnensystem „schrumpfen“ um den Faktor
1 : 100 Milliarden dann wäre die Sonne 1,4 cm gross

Die Erde wäre 1,5 Meter weit von dieser geschrumpften Sonne weg und 0,12 mm klein. Also ein winziges Pünktchen auf einem schon 3 x 3 Meter grossen Papier, wenn man die Umlaufbahnen zeichnen wollte….

Neptun unser äußerster Planet dürften wir mit einem 0,5 mm Punkt zeichnen und das 45 Meter von unserer 1,4 cm grossen Sonne weg.

Unser Blatt Papier wäre also Fussballfeld gross, um unsere Planeten mit Sonne massstabsgerecht in Grösse und Abstand zueinander darzustellen.


Hier stimmen nur die Grössenverhältnisse. Quelle: Google Bilder




Zuerst links die Sonne,

dann kommen die „inneren Planeten“ Merkur und Venus,

dann unsere Erde, nach aussen hin dann Mars, Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun.

Merken kann man sich die Planeten-Reihenfolge mit dem Satz:

Mein Vater Erklärt Mir Jeden Samstag Unseren Nachthimmel


Nun zu den Planetenbahnen.
Diese habe ich aufgeteilt. Oben die Gesteinsplaneten, unten die Gasplaneten.
Die Marsbahn, die Bahn unseres äusseren Gesteinsplaneten habe ich unten mit dargestellt. So hat man wie ich finde einen guten Gesamtüberblick.

Und jetzt zur Deutung und Worterklärung:

Ausgangspunkt ist die Blaue Erde und ihre Bahn.

In Blickrichtung zur Sonne „Süd“ kennen wir drei Konjunktionen.

Die
untere Konjunktion ist zwischen Erde und Sonne.

Die
obere Konjunktion ist zwischen Sonne und die dahinterliegende Erdbahn.

Die
Konjunktion ist hinter der Sonne und hinter der dahinterliegende Erdbahn.


„Opposition" gibt es nur eine.

Richtung „Nord“ von der Sonne weg.



Planeten, die sich in oberer Konjunktion und Konjunktion aufhalten, kann man nicht sehen, da sie von der Sonne überstrahlt werden.
Ausnahme sind die Randbereiche von Übergang in die Opposition.

Unsere inneren Planeten Merkur und Venus kommen nie in Opposition.
Ihre Opposition ist die untere Konjunktion.

Schauen wir uns nun die blaue Erde an….

Die Himmelsrichtungen habe ich angezeigt.

Elongation bedeutet „Winkelabstand“ eines Himmelskörpers zur Sonne.

Wenn Astronomen von einer östlichen Elongation sprechen,
meinen sie einen bestimmten Winkelabstand zur Sonne, in der in unserem Fall Venus sichtbar ist, die im Westen aufgeht und auch wieder unter…

Ja, es ist verwirrend….


In der „östliche Elongation“ gehen Merkur und Venus im „Westen“ auf,

In der „westlichen Elongation“ gehen Merkur und Venus im „Osten“ auf.

Deutlich wird das, wenn man sich die Grafik anschaut.
Die Erde dreht sich gegen Uhrzeiger und deshalb geht die Sonne im Osten auf.

Deshalb sehen wir jetzt früh morgens, bevor die Sonne aufgeht „Merkur“ in westl. Elongation und Venus Abends in östlicher Elongation am Westhimmel.


Je näher ein Planet an der Sonne ist, desto schneller kreist er um die Sonne. Wäre dies nicht der Fall, würde die Sonne den sie umkreisenden Planeten durch ihre Schwerkraft einsaugen.

Schwerkraft der Sonne und die Zentrifugalkraft des Planeten bilden ein Gleichgewicht.


Ein Merkurjahr dauert nur 88 Tage.
Merkur ist demnach mit einer Geschwindigkeit von 170.500 Km/h unterwegs.

Ein Erdjahr dauert zum Vergleich schon 365 Tage.
Unsere Geschwindigkeit um die Sonne beträgt 107.200 Km/h

Ein Neptunjahr dauert 165 Erd-Jahre bei 19.200 Km/h


Alle Planeten kreisen gegen Uhrzeigersinn um die Sonne.
Mit Hilfe der Grafik können wir sehen, ob ein Planet in nächster Zeit sichtbar wird oder in der Konjunktion verschwindet.

Hier gilt: Merkur und Venus sind schneller unterwegs als die Erde, alle anderen langsamer.

Jupiter ist jetzt morgens sichtbar, ein viertel Jahr später (Erde etwas mehr als 90° weiter), wird Jupiter in volle Opposition kommen.

Dies wird Anfang April sein, weil Jupiter ja auch langsam um die Sonne kreist, bevor die Erde ihn dann einholt

Mars geht jetzt langsam in Konjunktion, dafür taucht in absehbarer Zeit Saturn wieder zunächst am morgendlichen Himmel auf. (2. Nachthälfte)



Wenn die Erde Jupiter „überholt“ hat, sagt man, dass er „Rückläufig“ wird.

Planeten sieht man immer in Verbindung mit den uns bekannten „Sternzeichen“ Diese 12 Sternzeichen befinden sich in Ekliptiknähe, auf der die Sonne und Planeten ihre Kreise ziehen.


Rückläufig bedeutet…:

Bevor wir einen äusseren Planeten „überholt“ haben, wandert der Planet z.B. in ein Sternbild hinein…Nach dem „Überholen“ scheint es, als würde er rückwärts wandern, also aus den Sternbild rückwärts raus bevor er wieder den Vorwärtsgang einlegt.

Es bildet sich eine sogenannte Oppositionsschleife.

(Darstellung Erde-Mars)
Oberer Kreisausschnitt ist jeweils die Sichtbarkeit von Mars am Fixsternhimmel.



Quelle Foto: br-online.de




Bleiben Sie weiter interessiert….

***

Markus Vogt


Zurück zum Seiteninhalt | Zurück zum Hauptmenü